Malerei, Fotografie & Videoinstallation
Standby ist bei technischen Geräten der Zustand, in dem das Gerät ausgestellt, still ist. Es ist aber noch mit Energie gefüllt. Was die Arbeiten (von sechs Künstlerinnen und Künstlern) der Ausstellung Standby auf einen gemeinsamen Nenner bringt, ist eine ihnen inhärente Ruhe. Leise wird der Betrachter eingeladen, sich auf die Arbeiten einzulassen und sie kontemplativ zu betrachten.
Johannes Gramm fotografiert Landschaften und Seestücke - Motive, die ihm vertraut, und nach der Bearbeitung am Computer eine Mischung aus objektiver Betrachtung und subjektiver Wahrnehmung durch die eigene Erinnerung sind.
Die Bilder von Sebastian Letter sind in die Malerei übersetzte Fotografien von flüchtigen Augenblicken. Kurze Momente, z.B. der Blick aus dem Fenster eines fahrenden Autos, werden malerisch gelöst und damit in eine Art Überzeitlichkeit gebracht.
Die 12-minütige Videoarbeit Dance (All Night Paris) von Melanie Manchot zeigt zehn Tänze, von Tango über Walzer bis Hip Hop und Rock, auf einem Pariser Hof bei Nacht. Man sieht nur die tanzenden Menschen, hört ihre Schritte, ihre Körperspuren auf dem Boden - die Musik ist für den Betrachter unhörbar. Der Rhythmus der Schritte und die poetischen Geräusche der Tänze werden erst durch das Nicht-Hören der Musik wahrnehmbar.
Laura Letinskys Stillleben weisen starke Bezüge zu holländischen bzw. flämischen Stillleben des 17. Jahrhunderts auf, wobei sie deren Symbolgehalt ins zeitgenössische und bisweilen popkulturelle überführt. Tische sind oft mit hellen, fliessenden Stoffen bedeckt, welche sich farblich vom Hintergrund wenig abgrenzen. Wie kleine Körper liegen darauf Verpackungen, Essenreste und kleine Dinge, die uns, wie vor 400 Jahren, verdeutlichen, dass alles irdische temporär ist.
Jeabong Jung hat ein gerahmtes Wolkenfoto unter freiem Himmel platziert. Sie filmt das Foto unter einer Glasplatte ab, auf der sich wiederum der Himmel spiegelt. Die vorbeiziehenden Wolken des Himmels nehmen wir auf der Fotografie wahr. Die Arbeit ist doppelbödig - ein Foto, welches etwas bewegtes festfriert und ein bewegter Film, der über das Foto gelegt ist. Was sehen wir nun? Oder was nehmen wir stärker wahr?
Die Interieurs von Kjersti Foyn sind kleine, auf wenig Farbe und Bildgegenstände reduzierte Ölarbeiten. Sie geben Einblick in einen Raum, der unbewohnt und verlassen scheint. Wie der Blick in ein Haus, in dem seit langer Zeit niemand mehr wohnt, in dem sich Staub angesammelt hat und die Stille auf ein Vakuum-ähnliches Moment verdichtet ist.
Ausstellungsort
Orangerie Schloss Rheda
Steinweg
33378 Rheda-Wiedenbrück
Öffnungszeiten
Mo – Fr 15 – 17 Uhr
Sa 14 – 17 Uhr
So 11 – 17 Uhr
Bleichhäuschen
Melanie Körkemeier
Steinweg 4
33378 Rheda-Wiedenbrück
Telefon 05242 49811
m.koerkemeier
@bleichhaeuschen.de
Flora Westfalica GmbH
Rathausplatz 8–10
33378 Rheda-Wiedenbrück
Telefon 05242 93010
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